DSO-Pressemitteilungen

Title
Untertitel
Location
Ansprechpartner1
Ansprechpartner2
Rollup Image
Page Content
​​Organspender sind Lebensretter. Werden mehrere Organe gespendet, sind es im Durchschnitt mehr als 30 Lebensjahre, die ein Organspender den Empfängern seiner Organe schenkt. Dennoch findet die gesellschaftliche Wertschätzung gegenüber den Organspendern hierzulande noch immer eher verhalten und ohne öffentliche Wahrnehmung statt. Das soll sich zukünftig ändern.

Unter der Schirmherrschaft von Sabine Weiss, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, findet die bundesweite Veranstaltung zum Gedenken an die Organspender in diesem Jahr am 26. September virtuell auf der neuen Website www.dankesbriefe-organspende.de statt, die zu diesem Anlass  online geht. Angehörige von Organspendern, Transplantierte und Wartelistenpatienten gestalten das Programm durch Statements, Fotos und Videos maßgeblich mit.

 „Heute wollen wir Danke sagen, all jenen Organspendern, die anderen todkranken Menschen mit ihrer Spende ein zweites Leben ermöglicht haben. Es ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, den Organspendern und ihren Familien eine stärkere gesellschaftliche Wertschätzung und Anerkennung zu teil werden zu lassen“, sagt Sabine Weiss in ihrem Grußwort. „Wenn wir uns in diesem Jahr auch nicht persönlich begegnen können, bin ich überzeugt, dass der heutige Gedenktag viele Menschen im Netz zusammenbringt.“

 
Bewusstsein für die Bedeutung einer Organspende fördern
Der öffentliche Dank an die Organspender, in Form von Veranstaltungen, Online-Angeboten und Gedenkstätten ist eine wichtige Maßnahme aus dem Gemeinschaftlichen Initiativplan Organspende. Es ist dabei das Ziel, gemeinsam auf längere Sicht, eine Kultur der Organspende in Deutschland zu schaffen. Die erste zentrale bundesweite Veranstaltung dieser Art fand im vergangenen Jahr im September in Halle (Saale) statt. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie wird in diesem Jahr eine Online-Veranstaltung angeboten.

Der Initiativplan ergänzt das im April 2019 verabschiedete „Zweite Gesetz zur Änderung des Transplantationsgesetzes – Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende“ durch praktische Umsetzungsmaßnahmen. Das Gesetz gibt unter anderem erstmals einen verbindlichen Rahmen für die Angehörigenbetreuung durch die DSO vor.  

 „Eine Organspende ist das größte Geschenk, das ein Mensch an einen anderen Menschen über den Tod hinaus weitergeben kann“ erklärt Dr. med. Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der DSO, und ergänzt: „Die tiefe Dankbarkeit vieler Organempfänger ist für Angehörige häufig ein kleiner Trost und gleichzeitig eine Bestätigung für die Bedeutung einer Organspende. Diese Website ist eine Begegnungsstätte für alle Menschen, die durch die Organspende in gewisser Weise verbunden sind und gleichzeitig ein Sprachrohr in die Öffentlichkeit für mehr Verständnis, Anerkennung und Wertschätzung.“  

Virtuelle Bäume zum Gedenken an die Organspender
Zu dem Programm am 26. September gehören eine virtuelle Baumpflanzaktion und ein Video aus dem „Park des Dankens, des Erinnerns und des Hoffens“ in Halle (Saale). Dort werden auch in diesem Jahr Bäume gesetzt, die symbolisch an die verstorbenen Organspender erinnern. Wie die Organspende steht der Baum gleichzeitig für das Leben und den Tod. Der Park ist seit 2008 eine Begegnungsstätte für die Menschen, die das Thema Organspende verbindet: Transplantierte, die voller Dankbarkeit sind für dieses Lebensgeschenk, Angehörige, die sich an geliebte Menschen erinnern und Patienten, die auf ein rettendes Organ hoffen. Ein Video aus einem ähnlichen Projekt im Saarland zeigt die „Oase des geschenkten Lebens“. So gelingt es eine Brücke zu schlagen zwischen der neuen virtuellen Plattform und den begehbaren Begegnungsstätten.

 Wie kann ich Danke sagen?
Für viele Organempfänger ist es ein Herzenswunsch „Danke“ zu sagen. Schließlich ist das Geschenk eines lebensrettenden Organs von unschätzbarem Wert. Das geht nun in symbolischer Weise auf der neuen Website. Es besteht auch die Möglichkeit, über die DSO und die Transplantationszentren einen anonymen Dankesbrief direkt an die Familie des Spenders der erhaltenen Organe weiterzuleiten.

Die DSO lädt dazu ein, die neue Plattform mitzugestalten und zu einem Ort des Gedenkens und Erinnerns an die Organspender und der Begegnung von Angehörigen, Organempfängern und Wartelistenpatienten zu machen. „Diese Website lebt durch die vielen verschiedenen Beiträge von Organempfängern und Angehörigen, die ihre Dankbarkeit und Liebe, aber auch ihre Trauer und ihre Hoffnung mit uns teilen“, erklärt Dr. med. Katalin Dittrich, Geschäftsführende Ärztin der DSO in der Region Ost.  

Stimmen voller Dankbarkeit und Leben
Agnes Müller ist lungentransplantiert und hat einen Beitrag für die neue Website verfasst. Sie erklärt: „Ich rede oft mit meiner geschenkten Lunge und wir danken dem Spender und seiner Familie. Gerne unterstütze ich das öffentliche Gedenken an die Organspender.“

 Franz Meiser führt aus: „Ich lebe seit 25 Jahren mit der Niere eines Organspenders. Ich nutze heute die Gelegenheit, ihm Danke zu sagen. Organspenden schenken Leben und die Chance weiter für andere Menschen da zu sein.“  

Für viele Angehörige ist das Lesen eines Dankesbriefes ein besonderes und sehr emotionales Ereignis. Es wird als Bestätigung aufgefasst, das Richtige getan zu haben. Auch der Kontakt zu anderen Organempfängern und die Erfahrung, welche Bedeutung die Transplantation für deren Leben hat, ist wichtig.  

Tamara Schlitter war eine von 150 Gästen bei der ersten Gedenkveranstaltung im letzten September. In diesem Jahr hat sie für die neue Website ein Video zur Erinnerung an ihre Tochter Hanna aufgenommen. Ihr gemeinsames Motto war: „Leave your fears behind.“

Hanna verstarb im November 2016 im Alter von 21 Jahren. Mit ihrer Organspende hat sie sechs Menschen das Leben gerettet. „Meine Tochter hatte seit ihrem 18. Lebensjahr einen Organspendeausweis. Darüber bin ich froh, denn als Angehörige ist es schwer, eine solche Entscheidung zu treffen“, sagt Tamara Schlitter. Sie ergänzt: „Ich finde es wichtig, dass durch öffentliche Veranstaltungen und die Website, Angehörige von Organspendern und Organempfänger zusammenkommen und das Andenken an die Organspender öffentlich aufrechterhalten wird.“  

Nicole Sieben sagt: „Als Eltern mussten wir die schwerste Entscheidung unseres Lebens treffen für unseren Sohn Lenny, der durch einen Unfall im Koma lag - er wurde Organspender und fünf Menschen durften durch ihn weiterleben. Er fehlt uns jeden Tag. Das öffentliche Gedenken an die Organspender schafft einen Raum für Trauer und Erinnerung.“

Info zur Website 

Die neue Website www.dankesbriefe-organspende.de ist ein virtueller Treffpunkt für Angehörige von Organspendern, Organempfänger, Wartelistenpatienten und alle, die sich mit den Themen Organspende und Transplantation befassen. Sie bietet Raum für den Dank und die Erinnerung an die Organspender sowie für die Hoffnung auf eine Transplantation.

Die neue Homepage ist eine Plattform für Videos, Audio-Botschaften, Fotos, Zitate oder Gedichte, die Betroffene persönlich mit Erinnern, Hoffen und Danken verbinden und mit anderen teilen möchten.
Am 26. September von 15 Uhr bis 16 Uhr erwartet Sie dort ein abwechslungsreiches Programm aus Videobotschaften, Musikclips, Videos der Baumpflanzaktionen und virtuellen Mitmachangeboten.

 


dso_Region
dsoDisplayOnHomePage
dso_Teaser
Article Date
dsoDatum
Attachments
Content Type: Pressemitteilung