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Die Fotodokumentation der Organe Niere, Leber und Pankreas ist seit Ende Januar 2024 bundesweiter Standard der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) bei der Organentnahme. 

Der Zustand der zu transplantierenden Organe ist entscheidend für die Empfängerinnen und Empfänger und damit ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Transplantation. Die Bewertung der Organqualität während der Entnahmeoperation gewinnt außerdem zunehmend an Bedeutung, da es immer mehr ältere Organspenderinnen und -spender mit Vorerkrankungen gibt. Die Fotodokumentation nach der Explantation kann dabei zwei Teilprozesse der Organspende verbessern: die Organcharakterisierung und die Qualitätssicherung der Organentnahme.

Organbeurteilung mit standardisierten Fotos
Die Explantation der viszeralen Organe Leber, Niere und Pankreas ist regional organisiert. In der Regel erfolgen die intraoperative Beurteilung und Entnahme der Organe daher nicht durch eine Chirurgin oder einen Chirurgen des akzeptierenden Transplantationszentrums. Informationen über die Organqualität und etwaige anatomische Besonderheiten erhalten die Ärztinnen und Ärzte im akzeptierenden Transplantationszentrum durch den für jedes entnommene Organ vom Entnahmechirurg auszufüllenden Organ Report, gegebenenfalls ergänzt durch Befunde von histopathologischen Untersuchungen. Diese Angaben zur Organcharakterisierung werden seit Beginn des Jahres durch standardisierte Fotos der entnommenen Organe ergänzt. Dies ermöglicht es den Chirurgen im Transplantationszentrum einen eigenen Eindruck von der beschriebenen Organ- und Perfusionsqualität sowie der Beschaffenheit der anzuschließenden Gefäße und Strukturen zu gewinnen. Damit erhalten sie eine bessere Entscheidungsgrundlage für die Akzeptanz oder Ablehnung eines Organangebots. Gegebenenfalls werden auch wichtige Informationen für die Planung und Vorbereitung der anstehenden Transplantation vermittelt.

Um den zusätzlichen Zeitaufwand nach der Entnahme so gering wie möglich zu halten und dennoch Organfotos in aussagekräftiger Anzahl und Qualität aufnehmen zu können, hat die DSO organspezifische Mindeststandards an Fotoperspektiven entwickelt und mit der Deutschen Transplantationsgesellschaft abgestimmt. Dadurch sind alle wichtigen Merkmale (z. B. Gefäßlänge) dokumentiert. Die erstellten Fotos werden von den DSO-Mitarbeitenden  noch im Zuge  der Organentnahme in DSO.isys web (Spenderinformationssystem der DSO) hochgeladen und damit den Transplantationszentren unmittelbar zur Verfügung gestellt. 

Qualitätssicherung wird optimiert
Seit Jahren gibt es standardisierte Formulare für die Qualitätssicherung der Entnahme (Quality Form (QF), Expanded Categorization of Lesions (ECL)), in denen Abweichungen von den Entnahmestandards und Probleme im Zusammenhang mit der Organentnahme (z.B. Verletzungen von Gefäßen) eingetragen werden können. Die Fotodokumentation nach der Entnahme kann auch hierbei einen hilfreichen Beitrag in der Fallaufarbeitung liefern, sofern dies nötig sein sollte. Durch die einheitliche Darstellung wird eine Vergleichbarkeit der Organentnahmen geschaffen und der Zustand der Organe nach der Entnahme ist dokumentiert und kann nachvollzogen werden.   

Vorreiter FoQuex-Studie
Die standardisierte Einführung der Fotodokumentation geht zurück auf ein Pilotprojekt der DSO-Region Mitte; die FoQuex-Studie (Fotodokumentation zur Qualität explantierter Organe). Die Auswertung zeigte so vielversprechende Ergebnisse, dass das Projekt bundesweit implementiert wurde.


Weiterführende Links:


Verfahrensanweisungen: 
Aktualisierung  der Verfahrensanweisungen - März 2024​

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